In der Professionalisierungsdebatte sozialwirtschaftlicher Arbeit sind das Verhältnis von Theorie und Praxis sowie das Thema „Akademisierung – ja oder nein?“ ein Dauerbrenner und werden es wohl auch bleiben. Insofern ist es wichtig, das „Pro“ und „Kontra“ immer wieder neu und kontextuell abzuwägen: Wieviel theoretisches Wissen braucht welches praktische Können?
Dienstleistungen und Versorgungsangebote im sozialen Bereich befinden sich in einem permanenten Wandel: eine alternde Bevölkerung, mehr Menschen mit Migrationshintergrund, veränderte Kundenbedürfnisse und Ansprüche, sich ändernde Berufsbilder, die Digitalisierung sowie letztlich veränderte rechtliche Rahmenbedingungen wie etwa die Einführung des Bundesteilhabegesetzes oder das Pflegestärkungsgesetz. Dieser umfassende soziale und technologische Wandel erfordert flexible innovative Antworten und Lösungsstrategien.
Sich gemeinsam aktiv für innovative Lösungen zu engagieren, bietet zudem die Chance, den Wandel aktiv mit zu gestalten. Mit der Wissenschaft zu kooperieren, ermöglicht, eigene Schwerpunkte und Ideen in die Entwicklung einzubringen, um die Qualität und Innovationskraft von sozialen Dienstleistungen zu verbessern.
„Theorie und Praxis wirken immer auf einander; aus den Werken kann man sehen, wie es die Menschen meinen, und aus den Meinungen voraussagen, was sie tun werden“ (Goethe)
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen Forschungsprojekte durch. Sie gewinnen auf dieser Grundlage neue Erkenntnisse, die so die Wissensbasis erweitern. Fest steht: Forschungserkenntnisse können die alltägliche Praxis nur verbessern, wenn sie angewendet werden. Und genau hier liegt der Fokus: Wir möchten die Ergebnisse aus Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Studien nicht nur im akademischen Kontext diskutieren, sondern insbesondere die Forschungsergebnisse in die tägliche Praxis der Sozial- und Gesundheitswirtschaft transferieren, so dass hier ein sozialer Mehrwert für alle entstehen kann.