Alten- und Pflegepolitik

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Deutschland zählt zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Durchschnittsalter. Mit steigender Lebenserwartung steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen – und damit der Bedarf an Pflegepersonal. Die Frage nach der zukünftigen Richtung der Pflegepolitik hat zwar in der gegenwärtigen Legislaturperiode einen höheren Stellenwert bekommen. Wir erinnern uns – die ersten beiden Pflegestärkungsgesetze (PSG) haben Gesundheitspolitiker intensiv beschäftigt, ebenso wie die Diskussion um die neue Rolle der Kommunen in der Pflege und Fragen der generalistischen  Ausbildung in Pflegeberufen. 

Nichtsdestotrotz zwingt der demografischen Wandel absehbar zu weiteren Reformen. In Zukunft wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen stark ansteigen und es ist schon heute schwierig genug, eine ausreichende Zahl von Pflegefachkräften zu mobilisieren. Die Frage ist, wie Politik und Gesellschaft darauf reagieren. Dabei gibt es viele Gestaltungsoptionen. Lediglich herkömmliche Modelle mit einem großen Anteil familiärer und informeller Pflege scheint angesichts der gesellschaftlichen Wandlungsprozesse keine Zukunft mehr zu haben. 

Gute Pflege hängt entscheidend von der Zahl und Qualifikation der Pflegefachpersonen ab. Bereits 2015 wurde mit dem PSG II der Auftrag zur Entwicklung und Erprobung eines fundierten Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeeinrichtungen nach qualitativen und quantitativen Maßstäben bis zum 30. Juni 2020 erteilt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse müssen noch in dieser Legislaturperiode des Bundestags in eine verbindliche Personalvorgabe umgesetzt werden. 

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Mit einer wertschätzenden Mitarbeiterführung, einer angemessenen Personalausstattung, guten Arbeitsbedingungen und qualifizierterer Ausbildung sowie dem Eingehen auf individuelle Bedürfnisse von Beschäftigten können auf Sicht nicht nur mehr Fachkräfte gewonnen und gehalten, sondern auch die Verweildauer im Pflegeberuf erhöht werden. Einrichtungen mit guten Arbeitsbedingungen haben in der Regel einen niedrigeren Krankenstand und geringeren Personalwechsel. 

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Alten- und Pflegepolitik kritisch zu begleiten und unsere Beobachtungen und Positionen in Symposien oder Fachtagungen mit Ihnen dialogisch zu diskutieren.